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10 13 Etwas neues, unbekanntes ...
In der Nacht vor Allerheiligen, dem "All Hallows' Eve" wird wieder allerortens erschreckt und gegruselt werden, auf Partys, an Haustüren, im Dunkeln...
Das ursprünglich vor allem in den USA praktizierte Halloween gehört dank der kulturellen Dorfgemeinschaft Welt ja schon lange auch hier bei uns fest zur Jahreszeit - und wird, genau wie in Übersee, kräftigst kommerzialisiert. Geister, Untote, blutige Fratzen, Äxte in Köpfen, quillende Gedärme - was einmal makaberer Kinderspaß war, wächst sich zu einer überdrehten und genau kalkulierten Horror-Achterbahn für die Größeren aus. Laut und plakativ muss das offenbar sein, und oberflächlich. Kräftigstes Werkzeug dabei stets: das Schockmoment. Und viel Blut! Doch wo, frage ich mich, bleibt da der echte Grusel, der feine, graue, zu Beginn unmerkliche, dann langsam manifeste? Ein Grusel, der sich anpirscht, der Urinstinkte weckt und sich, das vor allem, da entfaltet, wo er am wirkmächtigsten ist, in der Phantasie nämlich, im Kopf. Mit seiner Erzählung "Der Horla" hat Guy de Maupassant 1887 die Grundelemente klassischer Geistergeschichten und dergleichen auf eine neue Ebene gehoben. Ganz unspektakulär und hintergründig geschieht das in weiten Teilen und erfordert daher die Mitarbeit, also das intensive Hineindenken des Lesers oder Hörers. Dann aber ist "Der Horla" ganz schön unheimlich - und dabei sehr speziell. Gleichzeitig rührt er an universelle menschliche Fragestellungen und ist damit weit mehr als eine bloße Gruselstory, vielmehr gute, zeitlose Literatur. Ich wünsche einen angenehmen Abend.
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