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05 14
Aus tiefen dunkelfarbigen Traumschichten zog es ihn nach oben. Seine Lider wurden leichter; er erwachte. Noch lag er auf dem Bett in der Haltung, in welcher er bis gerade geschlafen hatte, und wie ein nicht zerfallener Traum, wie eine Linie, die sich trotz seines Erwachens einfach unbekümmert fortsetzte, spielte in seinem Kopf eine Jazzband. Nicht aus irgendeiner verschwommenen Ferne her klang sie, sondern laut, ganz nah an seinem Ohr, wie eingeschaltet, intensiv und mitnehmend. Er begann unwillkürlich mit dem Finger zu wippen. Da war ein rasend schnell treibendes Schlagzeug, mal wie ein atemloser Lauf, dann wie eine kleine kräftige Maschine auf Fell und Metall schlagend. Dahinter ein klopfender Bass, der dunkle warme Töne in diesen energischen Stoff wob. Sekundenkurze, knackige Bläsersätze akzentuierten das Ganze, fast mehr zwischen als mit ihren Klängen wirkend. Und im Vordergrund dieses Klavier, das gerade sein Solo spielte. Kein lackglänzender Flügel war das, sondern ein einfaches, unprätentiöses Upright-Piano, wie es in jeder Bar stehen konnte, kurzatmig im Klang, jedoch voll und bestimmt, Kapriolen schlagend hinauf und hinunter, melodische Grenzen ganz bewußt missachtend und verschiebend. Jazz vom besten war das, ganz dabei, ganz in Klang und Rhythmus. Jazz, wie er früher einmal viel gespielt wurde und wie er heute nur noch selten jemandem gelang. Und der lief einfach ganz von selbst in seinem Kopf, wie er dort mit noch immer geschlossenen Augen auf der Matratze lag. Kein einziger Ton schien von ihm erdacht, von irgendwo anders her kam all das. Hier und dort mal ein paar Klangfolgen, die er aus irgendeiner Aufnahme zu kennen glaubte, doch dann wieder ganz frei sich davon lösend und improvisierend lief das Klavier lebendig immer weiter, stets vollkommen getragen von Bläsern, Bass und Schlagzeug. Er glaubte jedes einzelne der Instrumente klar herauszuhören. Ihm kam in den Sinn, dass er selbst kein einziges davon spielen konnte, nicht einmal im Ansatz. Er raffte sich hoch. Der Tag wartete.






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Jazz am Klavier
..könnte ich ja mal ausprobieren.

Komisch, ist mir noch nie in den Sinn gekommen, selber Jazz zu spielen.

Warum nicht?

Ich bin, glaube ich, mehr ein JazzYin als ein JazzYang.

Jazz zu spielen heißt auch, ihn zu leben.

Ist mein Leben Jazz?

Drogen- und alkoholfrei, wenig skandalös, eher bluesig.

Und wenn ich damit anfinge, dann versuppte ich darin.

Blupp!
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