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02 14
Out of Bounds
Ein Animationsfilm von Viktoria Piechowitz








 
 
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02 14







 
 
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02 14
Semana Boléro - 7
Filmmusik

Bruno Bozzetto wird bisweilen als der Disney Italiens bezeichnet.

Das ist, trotz vielem, was sich über diesen großen amerikanischen Unterhaltungskonzern und seinen Kulturimperialismus sagen ließe, immer noch eine Ehrenbezeichnung. Denn die Künstler der Disney-Studios haben früher, es ist schon was her, ein ums andere Mal den Zeichentrickfilm revolutioniert. Einer der Meilensteine auf diesem Weg war der 1940 erschienene Film "Fantasia", in dem Trickfilme auf einem bis dahin unerreichten technischen und künstlerischen Niveau Werke klassischer Musik begleiteten.

1976 griff Bruno Bozzetto diese Idee auf und zeichnete mit "Allegro non troppo" ("Nicht allzu heiter") einen Film, der in gewisser Weise eine Parodie oder auch eine Antwort auf "Fantasia" darstellt, dem man aber Unrecht täte, würde man ihn allein auf diesen Vergleich reduzieren, zeigt er doch mit seinen stilistisch sehr unterschiedlichen Sequenzen vor allem, wie viele künstlerische Möglichkeiten der Zeichentrickfilm jenseits von Disneys glattem, weltweit standardisiertem Einheitsstil entwickeln kann.

In "Fantasia" hatte es eine Sequenz zu Stravinskys "Le Sacre de Printemps" gegeben, in der die Erdgeschichte von den wüsten Anfängen über die Entstehung des Lebens bis hin zu den Dinosauriern und ihrem Aussterben dargestellt wurde, und das mit einem gewissen Anspruch wissenschaftlicher Exaktheit. Als Erwiderung darauf lässt Bozzetto in "Allegro non troppo" eine verrückte Phantasie-Evolution ablaufen, deren Keim, man beachte, einer weggeworfenen Cola-Flasche entspringt. In schneller Folge entstehen und vergehen bunte, anarchische Bestiarien, kriechend, fliegend, schwimmend, stampfend, bis hin zum Erscheinen einer kleinen haarigen Figur, die uns allen recht bekannt vorkommen sollte. Die Sequenz ist künstlerisch und technisch der Höhepunkt des Films; die für einen Zeichentrickfilm ungewöhnliche Schattierung der Figuren muss recht aufwendig gewesen sein.

Als musikalische Untermalung wählt Bozzetto Ravels Boléro. Klar, was könnte die fortschreitende Entwicklung des Lebens einfacher auf den Punkt bringen als das stetig anschwellende Crescendo des Boléro? Und die Monster können im Takt dazu stampfen.

Mit dieser schönsten und buntesten Bild-Vision zu Ravels Musik möchte ich die Semana Boléro beschließen. Ich hoffe, Interesse geweckt und den einen oder anderen Ohrwurm gesetzt zu haben. Schlußtakt.









 
 
15
02 14
Semana Boléro - 6
Boléro verwandelt

Nun einmal fort vom klassischen Orchester. Im Boléro steckt nicht zuletzt auch Jazz, und so hat sich auch Jaques Loussier, dessen Name ja in erster Linie für Jazz-Interpretationen der Musik des fünften Evangelisten steht, mit seinem Trio des Boléros angenommen. Was sonst ein komplettes Orchester leistet, wird hier auf ein Trio heruntergebrochen - und es funktioniert.




Um dieses Konzert komplett zu sehen, einfach den Abspielknopf nach vorne ziehen!


Der Gitarist Edgar Cruz treibt das Prinzip der Reduzierung noch weiter, indem er den Boléro als Solostück für Gitarre inszeniert - ohne dass dieser dabei wesentlich an klanglicher Fülle zu verlieren scheint. Wie es ihm gelingt, mit einer Hand scheinbar mehrere Parts gleichzeitig zu spielen ... fenomenal!





Und noch ein paar Beispiele verwandelter Boléros:


Das Marimba Ensemble "Nagoya"

4 Pianos, 16 Hände

Das russische Hornorchester

Das japanische Mi-Bemol Saxophone Ensemble

Und (natürlich) die bekannten Swingle Singers


Eine Liste, die sich schier endlos fortsetzen ließe ...







 
 
14
02 14
Semana Boléro - 5
Geheimnisse

Es gibt Dinge und Details im Boléro, die zu hören ein wirklich ganz feines Gehör erfordern, und auch Sachkenntnis. Ravel wußte sehr genau Bescheid über die klanglichen Wirkungen und Möglichkeiten der einzelnen Instrumente und ihr Zusammenspiel. Der Boléro ist daher auch technisch das Werk eines Profis.

Gerd Albrecht, Dirigent der Hamburger Philharmoniker, greift im folgenden Film ein Zitat Stravinskys auf, Ravel habe wie ein Uhrmacher gearbeitet und seine Musik vom leisesten bis zum lautesten Ton sehr exakt durchkomponiert. Dabei greift er jedoch zu geradezu experimentellen Mitteln und erzielt ungewöhnliche Klangwirkungen.

Nach diesem Film weiß man definitiv mehr. Eine Stunde lang weiht Albrecht im Rahmen einer Jugendvorstellung in die Geheimnisse des Boléro ein. Wie etwa Instrumente in ungewohnte Rollen und Tonlagen schlüpfen; da werden Geigen zu Gitarren und das Fagott bekommt eine Piepsstimme. Oder wie Ravel objektiv dissonante Tonlagen so zusammenführt, dass sie sich zu einem neuen, in den Obertönen harmonischen Klang vereinen.

Das muss man mal gehört haben.









 
 
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