Johan Fredrik Eckersberg (1822-1870), Brautfahrt auf dem Hardangerfjord, 1865

Dies ist eine sehr warme Empfehlung zum Besuche der aktuellen Ausstellung im Museum Kunstpalast in Düsseldorf. In der sowohl inhaltlich (erste Gesamtschau der Düsseldorfer Malerschule) als auch quantitativ (über 400 Bilder) überragenden Ausstellung lernt man als Mensch der Moderne wieder einmal neu, was Malerei ist / sein kann.

Szenen, Menschen, Tiere, Landschaften - das alles höchst detailreich und erzählerisch, eine Eigenschaft von Kunst, die im 20. Jahrhundert leider größtenteils verloren gegangen ist. Natürlich oft auch heroisch, verklärend und ideologisch aufgeladen, was immer im Zeitkontext zu sehen ist. Doch schon allein das handwerklich-malerische Niveau der gezeigten Gemälde allein würde einen Besuch rechtfertigen. Mann, was die konnten ...

Erreicht man schließlich die Abteilung, in der die Arbeiten derjenigen hängen, die sich um die Jahrhundertwende herum vom Akademiebetrieb abwandten und begannen, impressionistisch zu malen, spürt man den Qualitätsunterschied doch deutlich. Ich zumindest verspürte kaum Lust, mich mit diesen so eingehend zu befassen, wie mit den großen, bis ins letzte ausgestalteten Genre-Szenen, die sich mühelos minutenlang betrachten lassen. Und im Gedächtnis haften bleiben!

Ich kann diese Ausstellung nicht anders bezeichnen, als opulent. Und wer sie betritt, der sollte schon ein paar Stündchen Zeit in der Tasche haben.

http://www.smkp.de/ausstellungen/aktuell/weltklasse-die-duesseldorfer-malerschule-1819-1918.html

notiert

Hatte gar nicht erwähnt, wie ich zu dieser Ausstellung gekommen war: der Rabe schenkte mir seine Einladung. ;-)