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02 12
Twäng Twang Twoing Öiöiöiö
Wir sind keine musikalische Familie. Wir hören Musik, das natürlich und nicht zu knapp - doch Musikinstrumente, die kommen bei uns praktisch nicht vor.

Einzig meine Schwester setzte sich vor ein oder zwei Jahren eine Mundharmonika an die Lippen und bluest seitdem in freien Minuten vor sich hin.

Und ich? Ich wollte auch mal. Geräusche machen!

Nein, nicht im klassischem Sinne ein Instrument lernen. Ich weiß, dass die Nervenautobahnen in meinem Hirn für so etwas wie beidhändiges Klavierspiel ohnehin nicht gemacht sind und meine Geduld auch nicht ausreichen würde, über Jahre daran zu feilen, einer Geigenseite einen sauberen Klang zu entlocken. Und an die Nachbarn muss man ja schließlich auch noch denken.

Nein, ganz einfach und grundlegend sollte es sein. Ein Tascheninstrument für zwischendurch, immer und überall einsetzbar. Und dennoch etwas besonderes, nicht ganz alltägliches.

Die Maultrommel!




Sie kam am 2. Januar per Post aus Österreich, gefertigt in einem traditionellen Familienunternehmen, Kostenpunkt: 5 Euro.

Die Maultrommel ist ein sehr altes, volkstümliches Instrument - und wohl eines der am einfachsten zu erlernenden. So konnte ich schon gleich nach dem Auspacken die ersten Töne produzieren. Die Maultrommel an die leicht geöffneten Zähne gesetzt und die Metall-Lippe angeschlagen. Jau! Mein Kopf klingt!

Durch Bewegung der Zunge lässt sich die Tonhöhe variieren.
Aha.
Durch gleichzeitiges Atmen klettert der Klang in eine andere Dimension.
Oho.
Die schwingende Lippe sollte nach Möglichkeit nicht an die Zähne schlagen.
Aua!

Bläst man leicht durch die Zähne, lässt sich ein brummender Ton erzeugen, der stehenbleibt, theoretisch für immer - wenn einem nicht vorher die Luft ausgeht...

Wichtig auch: die Maultrommel ist ein eintöniges Instrument. Das heißt, sie lässt sich nicht stimmen, sondern spielt stets auf demselben Grundton. So ähnelt sie im Klang dem wunderbaren monogolischen Obertongesang - wenn ich das schon nicht singen kann, so kann es ich es nun doch wenigstens zupfen!

Das bedeutet natürlich auch, dass sich nicht jede Melodie ohne weiteres auf der Maultrommel spielen lässt. Wo ein Akkordwechsel nötig wäre, kommt man nicht weiter, es sei denn man hat mehrere unterschiedlich gestimmte Maultrommeln zur Verfügung. Und doch gibt es eine ganze Reihe von Melodien, die auf einem Ton aufbauen, bemerkenswerter Weise sind das oft alte Volkslieder.

Nach bald zwei Monaten Übungszeit sollte meine Finger- und Zungenfertigkeit wohl so langsam ausreichen, hier auch mal etwas vorzuspielen. Bitte schön:











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Dein Spiel macht mir Gänsehaut. Kompliment, wirklich. Und zur Unterstreichung der freien Gedanken ist das erst recht eine ganz wunderbare Sache. Herzlichen Dank für den akustischen Einblick...
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