Die Kinder haben daran wohl am wenigsten Schuld und sind nicht zwangsläufig langweiliger als frühere Kindergenerationen, das glaube ich nicht.

Jedoch werden sie von einer immer schneller, bunter und lauter gewordenen Medienwelt gezielt umworben und bereits sehr früh an ein hohes Konsum-Tempo gewöhnt. Der KIKA hat diesen Trend nicht erfunden, muss dem aber logischerweise entgegenkommen, um sein Publikum und dessen Aufmerksamkeit überhaupt noch zu erreichen. Das überdrehte und aufgegeilte Programm der Privatsender ist ja immer nur einen Knopfdruck weit entfernt und übt mit seinem erregenden Ramba-Zamba eine unwiderstehliche Faszination auf die Kinderseele aus. Dabei ist das Ziel nicht mehr wie früher, die Kinder durch Unterhaltung zu fördern und Entwicklungsanstöße zu geben, sondern vielmehr, eine enorm wichtige Käuferschicht zu binden und zu steuern. Kinder als Zielgruppe der Wirtschaft - da liegt das Problem, das müsste schlicht verboten werden.

Vielleicht sollte man es so sehen: auch heute gibt es ganz sicher noch gutes Kinderprogramm und Kinder, die es ansehen, es präsentiert sich nur eben ganz anders als früher und entspricht nicht mehr unseren Vorstellungen, denen der Ü30-Generation. Doch wer weiß, was vielleicht in zwangzig Jahren Erwachsenen als schöne Kindheitserinnerung gelten und dann "zurückgekauft" wird.

Ich vergaß die Gänsefüßchen.

GänsefüßchenuntenLangweiligeKinderGänsefüßchenoben.

Schade, ich mag JKuLdLm bis heute! Vor dem Drachen Frau Malzahn hatte ich immer Angst.... :o)

Jim Knopfs Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht, ist ja auch absolut zeitlos. Wenn das da vermittelte Menschenbild im Medienstrudel gänzlich verloren ginge, wäre das absolut dramatisch.

Unvergesslich die Schlußsentenz: "Wenn es gelingt einen Drachen zu besiegen ohne ihn zu töten, dann verwandelt er sich in einen goldenen Drachen der Weisheit."