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05
11 13
The Music Box (1932)
Nachdem der gestrige Blog-Beitrag eher der allgemeinen Entspannung diente, soll heute einmal richtig gearbeitet werden, fleißig, konzentriert und ohne nachzulassen. Denn, wer würde widersprechen - von nichts kommt nichts. Also die Ärmel hochgekrempelt und zugepackt! Diese Herren machen es vor:
"Mr. Laurel and Mr. Hardy decided to re-organize an re-supervise their entire financial structure -
So they took the $ 3.80 and went into business - "









 
 
31
10 13
Etwas neues, unbekanntes ...
In der Nacht vor Allerheiligen, dem "All Hallows' Eve" wird wieder allerortens erschreckt und gegruselt werden, auf Partys, an Haustüren, im Dunkeln...

Das ursprünglich vor allem in den USA praktizierte Halloween gehört dank der kulturellen Dorfgemeinschaft Welt ja schon lange auch hier bei uns fest zur Jahreszeit - und wird, genau wie in Übersee, kräftigst kommerzialisiert. Geister, Untote, blutige Fratzen, Äxte in Köpfen, quillende Gedärme - was einmal makaberer Kinderspaß war, wächst sich zu einer überdrehten und genau kalkulierten Horror-Achterbahn für die Größeren aus. Laut und plakativ muss das offenbar sein, und oberflächlich. Kräftigstes Werkzeug dabei stets: das Schockmoment. Und viel Blut!

Doch wo, frage ich mich, bleibt da der echte Grusel, der feine, graue, zu Beginn unmerkliche, dann langsam manifeste? Ein Grusel, der sich anpirscht, der Urinstinkte weckt und sich, das vor allem, da entfaltet, wo er am wirkmächtigsten ist, in der Phantasie nämlich, im Kopf.

Mit seiner Erzählung "Der Horla" hat Guy de Maupassant 1887 die Grundelemente klassischer Geistergeschichten und dergleichen auf eine neue Ebene gehoben. Ganz unspektakulär und hintergründig geschieht das in weiten Teilen und erfordert daher die Mitarbeit, also das intensive Hineindenken des Lesers oder Hörers. Dann aber ist "Der Horla" ganz schön unheimlich - und dabei sehr speziell. Gleichzeitig rührt er an universelle menschliche Fragestellungen und ist damit weit mehr als eine bloße Gruselstory, vielmehr gute, zeitlose Literatur.

Ich wünsche einen angenehmen Abend.









 
 
26
10 13
Wiegenfest


Jürgen Kramer, "Erweckung der toten Seelen", 1991/92

Eines der Gemälde, die das Kunstmuseum Gelsenkirchen nach Jürgens Tod angekauft hat. Er ist also noch in der Stadt.

Foto: Astrid Becker







 
 
24
10 13
Asterix ist wieder da!


Seit heute ist ein neuer Asterix-Band in der Welt: "Asterix bei den Pikten". (Wer die Pikten sind, dürfte sich dem Betrachter bereits aus dem Cover erschließen.)

Mit diesem Band beginnt eine neue Epoche für den selbst Epoche machenden Comic-Klassiker. Der hochverdiente Albert Uderzo gibt den Stift ab an eine neue Generation, namentlich Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen).

Und man muss wirklich sagen, das ist ein Glück, denn dem einstmals großartigen, inzwischen über 80-jährigen Uderzo war in den letzten Bänden der Witz doch ziemlich vergangen.

Die beiden Neuen dagegen knüpfen nun voller Elan an alte Asterix-Zeiten an, lassen die Gallier wieder reisen und so zur europäischen Völkerverständigung beitragen. Gespickt ist der neue Band wie in besten Zeiten der Serie mit kulturellen Verweisen und Impressionen, vor allem aber, und das ist hervorzuheben, wagt er die Annäherung an den Wortwitz des kaum je erreichten, leider so früh verstorbenen René Goscinny, so dass die liebenswert-verschrobenen Charaktere der Gallier hier wieder voll zum Tragen kommen.

Auf die zukünftigen Asterix-Bände aus den Federn der neuen Autoren darf man sich freuen! Darauf ein Malz-Wasser!







 
 
03
10 13
Professionelle Jagdethik
Eine Giraffe wollte ich zeichnen und suchte daher im Netz nach einem schönen Bild.

Unversehens erblickte ich eines, auf dem eine Giraffe in einer merkwürdigen Pose zu sehen war. Sie lag wie hingefallen auf dem Boden, zusammengesunken, mit umgeknicktem Halse. Hinter ihr zwei lachende menschliche Gesichter und Gewehre. Die Giraffe war tot und die beiden Menschen posierten mit ihrer "Trophäe".

Zwischen dieser zeitgenössischen Aufnahme und den allseits bekannten Safari-Fotos etwa aus dem 19. Jahrhundert war kaum ein Unterschied festzustellen. Naja, heute sind Fotos farbig.

Ich war auf der Seite eines deutsch-namibischen Anbieters klassischer Jagdsafaris gelandet. In langer Reihe wird hier aufgelistet, was es dort alles an "Trophäen" zu schießen gibt: Antilopen, Warzenschweine, Zebras, Giraffen, Gnus und so weiter. Goße, prächtige, ehrfurchterregende Tiere, teils mit wunderschönen langen Hörnern. Aber auch kleine zarte Wesen wie das Steinböckchen oder der Kronenducker, Fluchttiere.

Präsentiert werden sie allesamt in totem Zustand gemeinsam mit denen, die ihr Leben beendeten, eine schier endlose Reihe der immergleichen klischeehaften Pose, und das in einer umfangreichen, gut sortierten Fotogalerie. Man kann sie sich alle genau anschauen, diese Homo sapiens, die da mit ihren High-Tech-Flinten in die Steppe ziehen, Deutsche, Amerikaner, Argentinier, Männer in der Hauptsache, hier und da ein Ehepaar, manche in Tarnfarben gekleidet - und alle haben sie dieses Grinsen im Gesicht, mit dem sie über die Kreatur vor ihren Füßen triumphieren ...

Diese Leute schämen sich nicht. Ganz im Gegenteil. Sie stehen stolz zu dem, was sie tun. In der Galerie "Gäste" sind daher unter vielen Fotos Name und Email-Adresse aufgeführt.

Wer sich diese Menschen ansehen möchte:
http://omatjete.com

. . .

Ein Satz findet sich auf dieser Website mehrfach:
"Die Jagd auf allen unseren Farmen wird unter Berücksichtigung der professionellen Jagdethik betrieben und nur wenn ausreichend Tiere der gewünschten Art vorhanden sind."
Was das jedoch genau bedeutet, "professionelle Jagdethik", darauf wird mit keiner Silbe eingegangen.

Ich kann mir das in etwa vorstellen, die Argumente der Jäger sind ja stets die gleichen. Menschen hätten immer gejagt, das sei kein Unrecht, heute jage man zudem mit ökologischem Bewußtsein. In den großen Reservaten Afrikas beispielsweise könnten Arten schnell zahlenmäßig überhand nehmen, dann müsse man sie kontrolliert abschießen. Nur durch die "Pflege" des Bestandes, könne das Gleichgewicht erhalten werden. Deshalb sei die Jagd eine wichtige und unverzichtbare Angelegenheit und der Jäger im Grunde der wahre Tierfreund, Umweltschützer und Förster in einem ...

Zu Punkt 1:

Na klar, haben Menschen immer gejagt, das tun sie seit zehntausenden Jahren - um Fleisch zu essen. Doch ein Tier zu erlegen, vielleicht gar eines der großen, war klassischerweise alles andere als einfach, es erforderte viel Geschick, Kraft und Wagemut. Es war gefährlich und keine alltägliche Beschäftigung. Diese Jäger der alten Zeit hatten daher großen Respekt vor den Kreaturen, die sie mit ihren einfachen, selbst gefertigten Waffen erlegten; sie jagten nur um ihres Überlebens und des ihrer Familie willen. Und sie baten ihre Beute um Verzeihung. Die in Namibia lebenden Khoi-San tun das bis heute.

Wenn nun aber gut genährte Wohlstandsmenschen mit dem Flugzeug einfliegen, um mit ihrer im Sportgeschäft gekauften Spezialausrüstung einen tonnenschweren Büffel wegzupusten - dann tun sie das einzig und allein zu ihrem Vergnügen.
Man schaue nochmal auf die Fotos ...

Zu Punkt 2:

Es stimmt, dass die Tierbestände in den afrikanischen Reservaten, genau wie die im deutschen Walde oder an anderen Orten der Welt, kontrolliert werden müssen. Das liegt daran, dass diese Art der "freien" Tierhaltung sehr leicht umkippen kann. Unter den vom Menschen geschaffenen künstlichen Bedingungen auf einem begrenzten Areal kann eine Art sich plötzlich zu stark vermehren und einer anderen den Lebensraum nehmen oder die natürlichen Ressourcen überanspruchen, so dass plötzlich alle zu verhungern drohen. In manchen Reservaten kämpft man zum Beispiel mit dem Problem, dass es dort inzwischen viel zu viele Elefanten gibt. Die vor Jahren noch stark gefährdeten grauen Riesen sind inzwischen durch menschliches Zutun so zahlreich geworden, dass sie die Steppe völlig "überweiden".

Und warum ist das so? Der Grund ist ganz einfach, dass es so etwas wie eine natürliche Umwelt mit einem natürlichen Gleichgewicht, also eine sich selbst regulierende Natur, ja gar nicht mehr gibt! Der Mensch hat diesen Planeten und sein Ökosystem mit brachialer Gewalt aus der Ballance geworfen. Es gibt keinen Flecken mehr, der nicht seinem Einfluss unterliegt und nachhaltig verändert wurde. Die Welt ist nicht mehr die, die sie noch vor 150 - ach, was sage ich - vor 100 Jahren war. Was in dieser Zeit geschah, lässt sich nie mehr rückgängig machen, und es geht immer noch weiter. Die alte Ordnung, zum Beispiel im Tierreich, ist praktisch ausgehebelt. Sich selbst überlassen, werden zahllose Arten einfach aussterben. Wenn der Mensch ein Interesse daran hat, bestimmte Tierarten auch weiterhin in freier Wildbahn zu sehen, dann bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als selbst "Natur zu spielen" und mit gezielten Maßnahmen ein fragiles künstliches Gleichgewicht zu erzeugen. Verflixt schwierig ist das. Allzu oft geht's auch schief. Mittel zum Zweck sind da Zäune, strategische Umsiedlung von Tieren, Fütterung, gesteuerte Sterilisierung und, im äußersten Fall, eben auch die Bestandsregulierung durch Abschießen.

Nur bin ich meinerseits jedoch der Ansicht, dies sollte, wenn überhaupt, doch in den Händen ausgebildeter Wildhüter und Förster im klassischen Sinne liegen, die wissen, was sie tun und warum sie das tun. In den seltensten Fällen, so denke ich, werden diese sich grinsend mit den planmäßig erlegten Tieren in herrischer Pose fotografieren lassen.

Doch Menschen gibt's ...

Meine Mutter berichtete einst von der Begegnung mit einem Mann, der ihr erzählte, in Alaska gäbe es regelmäßig eine Überpopulation von Robben. Daher sei es notwendig, dass Menschen wie er, ein gutverdienender Deutscher jenseits der 50, dorthin flögen, um vom Boot aus Robbenbabys abzuknallen. Er mache das fast jedes Jahr.

. . .

Ich wollte doch eigentlich nur eine Giraffe zeichnen. Dem werde ich mich nun widmen. Ich hatte so eine Wut. Doch dem Homo sapiens, dem "weisen Menschen", waren das für heute genug der Worte.







 
 
26
09 13
Was wir der FDP verdanken ...
Nach ihrer Freistellung vom deutschen Bundestag weht bei den Liberalen nun ein kräftiger Wind des Aufbruchs und der Erneuerung, oder sollte man gar sagen der "wind of change" ?

Die Parteiwebseite zitiert ihren Ehrenvorsitzenden Hans-Dietrich Genscher:
"... Die liberale Partei werde gebraucht, betonte er und verwies auf die zahlreichen Grundentscheidung der Republik, die die FDP mit durchgesetzt hat. Zu den größten Erfolgen der Liberalen zählten die soziale Marktwirtschaft und die Westbindung, die Entspannungspolitik, der NATO-Doppelbeschluss und die deutsche Einheit. ..."

Quelle: http://wahl.fdp.de/inhalt/die-chance-auf-erneuerung-ergreifen

Jaaaaaaaaaa! Danke FDP! Und alles Gute in der APO!

Soviel dazu.







 
 
17
09 13
7 1/2 Frauen
Es gibt Dinge, die vergisst man nicht. Den Kurzfilm "7 1/2 Frauen" von Bidzina Kanchaveli sah ich vor vielen Jahren in Artes Magazin "Kurzschluss" - und die Bilder blieben.

Ein Art verfilmter Traum, oder sollte man gleich sagen Albtraum, ist das, sehr reduziert und stark in seinen Bildern, surreal und symbolistisch. Was passiert da, worum geht es? Man kann sich dieses oder jenes denken, kann zu psychologisieren beginnen und Assoziationen entwickeln. Doch sicher ist nichts, vielleicht ist alles ganz anders.

Der Film ist eindrücklich, aber auch etwas drastisch in seiner Darstellung, daher an dieser Stelle und wohl zum ersten Male in diesem Blog:

*** WARNING: MATURE CONTENT ***




http://vimeo.com/914183







 
 
08
09 13
Mensch und Maschine
Aus Jacques Tati's "Playtime" (1967)








 
 
14
08 13
Im Atemholen

Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehn, sich ihrer entladen;
Jenes bedrängt, dieses erfrischt;
so wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott wenn er dich preßt,
und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.

Johann Wolfgang von Goethe







 
 
22
07 13
Schlechtschreibung u.a.
aus "Ecila aus dem Wunderland" von Bernd Eilert, 1980

SIE: Sag mal, warum geht man überhaupt zur Schule?
ICH: Warum? ... ja, damit man etwas lernt, denke ich.
SIE: Was denn?
ICH: Lesen, Schreiben, Rechnen - alles ...
SIE: Aber warum muß man da so früh hingehen?
ICH: Schwer zu sagen ... vielleicht, weil man dann auch früher wieder weggehen kann.
SIE: Aber wenn man sowieso wieder weggehen will, warum geht man dann überhaupt hin? Die könnten doch auch mal zu mir kommen, oder? Ich meine, ich habe gar nichts dagegen, was zu lernen. Ich möchte sogar viel lernen - obwohl: ich kannte da mal eine Suppenschildkröte; die hat mir genau erzählt, was sie in der Schule gelernt hat: Zusammenquälen und Abmühen, Qualnehmen und Heilen, sogar Bruchröcheln, so mit Quäler und Flenner ... und dann natürlich Schlechtschreibung! Da war sie angeblich sehr gut: sie konnte so schlecht schreiben, daß keiner es lesen konnte.
ICH: Machst Du Witze?
SIE: Ich nicht - aber vielleicht hat sie Witze gemacht. Außerdem hatte sie Erdbeerkunde, Bier- und Wanzenkunde, verschiedene Hemdsprachen, Dunst und Sport. Ihr Lieblingsfach aber - das rätst Du nie.
ICH: Bestimmt nicht.
SIE: Beklagen in der Schule! Ich hab ihr Zeugnis gesehen:
Vereitelung des Unterrichts: ganz gut.
Teilnahme: ausweichend.
Beklagen in der Schule: sehr laut!
ICH: Das ist doch ein Witz!
SIE: Wahrscheinlich. Sie war ja auch nur eine falsche Suppenschildkröte.







 
 
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