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Die Worte zum Montag
Schon früher mal habe ich mich gefragt, warum es zu dem Wort "Wort" zwei Pluralformen gibt, nämlich "Wörter" und "Worte". Lange Zeit habe ich vermutet, nur eine davon sei richtig, vielleicht das vornehmer klingende "Worte", und "Wörter" sei nur eine Bildung der Alltagssprache.

Weit gefehlt, jetzt endlich habe ich dank eines Magazin-Artikels gelernt, was es mit den "Worten" und "Wörtern" auf sich hat. Richtig sind nämlich beide, sie bedeuten nur nicht dasselbe.

Spricht man von Wörtern als wie von Objekten, als Einheiten von Sprache oder im geschriebenen Text, dann heißen sie "Wörter". Steht dagegen ihr Inhalt im Vordergrund, z.B. in den Aussprüchen gesprochener Sprache, dann handelt es sich um "Worte".

Also:
Höre auf meine Worte! Lange Sätze haben viele Wörter.

Schön. Wieder was gelernt.

Mehr zufällig als alles andere geriet ich gestern nachmittag im Kunstmuseum Gelsenkirchen in die Ausstellung "wortgewand - Sprache in der Kunst", die sich oberflächlich betrachtet Kunst widmete, die in irgendeiner Form mit Wörtern und einigen Worten arbeitete, bei genauerem Hinsehen jedoch auch voller Geschichten und Ideen steckte. Ich entdeckte eine überraschend vielseitige und humorvoll vergnügliche Ausstellung, die ich hier gerne zum Besuch empfehlen würde - wenn, ja, wenn sie nicht gerade gestern zuende gegangen wäre, wie ich beim Verlassen der Räume zufällig mitbekam. Tja.

Zumindest dies noch als Nachklang: ein dort zu findendes Gedicht, das mir gut gefiel, und das ich, in Ermangelung einer anderen Mitnahmemöglichkeit, auf die Schnelle memorisierte:

Rainer Malkowski

Schon viel

Den Kirschbaum untersucht,
den weißen Holunder am Weg:
fünf Stengel, fünf Blütenblätter,
fünf Staubgefäße.
Schöne Genauigkeit, Schwester -
ich lege meinen Arm um dich.
Einmal am Tag
wirklich sehen.
Im Ungefähren
ist das schon viel.


Zu guter letzt noch eine Mitteilung: ich werde die Kommentarfunktion dieses Blogs bis auf weiteres deaktivieren. Zuviel der Wörter, zu laut manche Worte. In einem Tagebuch der alten Zeit hat dem Schreiber auch niemand geantwortet, warum also hier? Jürgen Kramer hat es vor Jahren vorgemacht, als er eine Zeit lang ganz für sich bloggte. "Alleingespräch" nannte er das. In diesem Sinne.






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